Durch die heutigen Möglichkeiten wie VPN, Mobiltelefonie, Videotelefonie, Chat, Telefon, EMail, Zugriff auf Fileserver u.s.w. kann man neuerdings von zuhause aus arbeiten. Wenn man die Sache genauer anschaut, ist natürlich das bezahlbare Festnetztelefon, das es schon eine Weile gibt, schon für viele Tätigkeiten schon völlig ausreichend und auch das Internet gab es schon vor 20 Jahren, als das alles noch einfacher ging, weil noch kaum jemand an Firewalls dachte, die einem das Leben für den Zugriff von außen erschweren könnten. Aber natürlich hat man heute noch mehr Möglichkeiten und hat auch 20 Jahre Zeit gehabt, darüber nachzudenken. Attraktiv ist es ja, weil man dadurch Wege spart und die Umwelt schont. Manche Firmen verzichten sogar auf einen festen individuellen Büroarbeitsplatz und lassen die Mitarbeiter 20% der Zeit von zuhause arbeiten, um Kosten zu sparen. Gerade Informatikberufe eignen sich dafür.
In der Praxis zeigt es sich, dass es oft sinnvoll ist, jeweils an dem Ort zu arbeiten, der für die aktuelle Tätigkeit am effizientesten ist. Das ist meistens der Ort, wo die Leute sind, mit denen man zusammenarbeitet, weil einfach die direkte Kommunikation immer noch viel besser funktioniert als über elektronische Medien. Es kann aber auch gerade ein Ort sein, der leiser ist als das Großraumbüro, in dem alle dauernd telefonieren oder Besprechungen am Arbeitsplatz durchführen. Es gibt auch recht viele Firmen, bei denen alle oder fast alle Mitarbeiter dauernd von zuhause aus arbeiten, wenn sie nicht gerade für die Firma unterwegs sind, z.B. für das alljährliche Mitarbeitertreffen. Solche Firmen sind dann über viele Länder verteilt und haben in jedem dieser Länder einen oder mehrere Mitarbeiter. Man sieht das häufig bei Open-Source-Firmen und mir sind viele Beispiele dafür bekannt.
Nun ist das verlockend, man kann sich die Wege sparen und sich sein Büro wirklich individuell einrichten. Aber es hat auch Nachteile. Solange die Arbeitswege nicht zu lang sind, ist es auch ein Luxus, nach Hause zu kommen und nicht mehr arbeiten zu müssen. Diese Grenze verschwimmt leicht einmal, wenn man oft zuhause arbeitet. Lohnt sich das? Die Frage kann man wohl nur individuell beantworten. Die zweite Frage, die ja niemand zu stellen wagt, ist ob denn da wirklich so intensiv gearbeitet wird. Es gibt Tätigkeiten, die von sich aus schon einen Rhythmus vorgeben oder bei denen das Ergebnis leicht messbar ist. Es gibt aber auch Tätigkeiten, die sich nicht so leicht fassen lassen. Da funktioniert diese Telearbeit gut, wenn sich die Mitarbeiter dem gemeinsamen Ziel verpflichtet fühlen und motiviert sind, ihren Teil dazu beizutragen. Man kann das durchaus lernen.
Wichtig ist an solchen Tagen, dass man auch innerhalb der eigenen Wohnung klare Abgrenzungen zwischen Arbeitszeit und Freizeit findet, auch um die Freizeit zu schützen. Ein fester Tagesablauf hilft dabei sicher und vielleicht ist es sogar gut, wenn man zwei verschiedene Rechner für die Arbeit und die Freizeit hat. Das haben in dem Fall die meisten, weil es einen Firmenlaptop und einen privaten Rechner gibt, die nur selten in einem Gerät vereinbar sind.
Hierzu ein paar andere Blogbeiträge und Artikel auf Englisch: